Last-Minute in die Sommerferien - so stehen die Chancen

Last-Minute in die Sommerferien – so stehen die Chancen

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Mit einer Last-Minute Buchung kräftig Geld sparen? Daraus wird im Sommer 2023 eher nichts.

Last-Minute in den Sommerurlaub: Kurzentschlossen eine Reise während der Schulferien buchen, wird möglich sein – sofern man etwas Flexibilität mitbringt und sich von dem Gedanken verabschiedet, dadurch viel Geld zu sparen.

«Die großen Last-Minute-Schnäppchen sind für den Sommer 2023 nicht zu erwarten», prognostiziert der Deutsche Reiseverband (DRV), der Reiseveranstalter und Reisebüros vertritt.

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Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass es keinen preislich angemessenen Urlaub auf den letzten Drücker mehr gibt.

Wo das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt

Anbieter Alltours berichtet, dass die sehr hohen Flugpreise der vergangenen Wochen wieder rückläufig seien. «Wir können daher auch im Last-Minute-Bereich wieder attraktive Konditionen anbieten.» So seien Flugkontingente in beliebte Regionen wie die türkische Riviera, Mallorca und die Kanaren noch mal deutlich aufgestockt worden.

Der Münchner Veranstalter FTI registriert vor allem in den vergangenen beiden Wochen eine deutlich steigende Urlaubsnachfrage. Hotelkontingente seien vorausschauend schon frühzeitig aufgestockt worden. «Bei den Flugverbindungen kann es allerdings an begehrten Terminen zu Engpässen kommen», sagt Ralph Schiller, Chef der FTI Group. Bei der nun hohen Nachfrage habe das verknappte Angebot Auswirkungen auf mögliche Schnäppchen.

Wer etwa bei Ziel oder Zeitraum der Reise nicht ganz festgelegt ist, finde aber auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Angebote mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, so Schiller – er nennt dabei die Türkei, Ägypten und Tunesien sowie Urlaube mit Eigenanreise.

Bei Dertour und den Schwestermarken ITS und Meiers Weltreisen «punkten» laut Produktchef Sven Schikarsky insbesondere Bulgarien, Ägypten, Tunesien und Thailand in diesem Sommer mit einem «sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis».

Wer bei Deutschlands größtem Veranstalter Tui preislich attraktive Angebote sucht, sollte nach Unternehmensangaben etwa die griechische Insel Korfu, das spanische Festland oder die Kanaren ins Auge fassen. Preisstabile Destinationen seien die polnische Ostseeküste, Albanien und Marokko.

Auf den allerletzten Drücker buchen – das ist ein Risiko

Bis kurz vor knapp mit der Buchung zu warten, um zu günstigen Preisen von anderen Urlaubern kurzfristig stornierte Reisen abzugreifen – das ist zumindest nach Darstellung von Tui nicht ratsam.

«Die vielfach vermuteten Stornos durch Flextarife bis 14 Tage vor Abflug sind keine Option, da das Stornovolumen äußerst gering ist», teilt ein Sprecher von Tui Deutschland auf Anfrage mit. Die Menschen wollten verreisen und haben sich zu Jahresbeginn Frühbucherpreise gesichert. Da gebe es keine Rückläufer.

Es sei auf jeden Fall sinnvoller, jetzt zu buchen, da man weiterhin deutlich mehr Kurzfristbuchungen verzeichne als vor der Pandemie, so der Tui-Sprecher weiter. Auch Alltours teilt mit, dass die Nachfrage nach Urlaubsreisen in der Last-Minute-Phase weiterhin sehr hoch sei. «Wir raten daher, sich möglichst schnell zu entscheiden.»

Mit Flexibilität lässt sich Geld sparen

Ist man auf ein ganz bestimmtes Urlaubsziel eine ganz bestimmte Hotelkategorie und einen ganz bestimmten Reisezeitraum festgelegt, sind kurzentschlossene Buchungen oft wesentlich teurer – falls überhaupt noch etwas frei ist. Hier gilt tatsächlich: Das nächste Mal lieber frühbuchen und die entsprechenden Rabatte mitnehmen.

Die größte Chance auf ein «faires Angebot» besteht laut dem Reiseportal Urlaubsguru, wenn Abreisetag, Uhrzeit, Reisedauer und Urlaubsziel noch nicht fix sind.

Zudem lohnenswert: Preise für unterschiedliche Verpflegungsarten vergleichen. Kostet All-Inclusive nur wenig mehr als das Angebot mit Halbpension, lohnt das womöglich, weil es mittägliche Restaurantbesuche vor Ort spart.

Ein weiterer Spartipp: Da nicht alle Bundesländer gleichzeitig Sommerferien haben, lohnt der Blick auf Flughäfen in Ländern, wo die Ferienzeit schon vorbei ist. Die Flugsuchmaschine Skyscanner hat ein Beispiel errechnet: Fliege eine vierköpfige Familie vom 17. bis zum 24. August von Bremen anstatt von Hamburg nach Mallorca, spare sie rund 260 Euro. In Bremen hat in der Woche schon wieder die Schule begonnen, während in Hamburg noch Ferien sind.

Man müsse die Suche nach einer Reise als Dreieck sehen, beschreibt Laura Lindsay von Skyscanner. Die drei Ecken seien die Fragen: Wann reist man, wohin reist man und wie reist man – also etwa: mit welcher Airline und von welchem Flughafen? «Wenn man an einer der drei Ecken flexibel ist, kann man schon einen guten Deal machen», sagt sie.

Nicht den Verstand ausschalten

Findet man bei der Suche nach der Sommerreise im Netz ein traumhaftes und auch noch sehr preisgünstiges Angebot, darf man aber bei aller Euphorie nicht seinen Verstand ausschalten.

Nicht nur gilt es, das Angebot genau unter die Lupe zu nehmen. Eventuell gibt es einen Haken – zum Beispiel, dass am Reiseziel der Transfer vom Airport zum Hotel und zurück nicht dabei ist. Was je nach Entfernung saftige Zusatzkosten verursachen kann.

Vor allem sollte man aber auch sorgsam prüfen, ob der Anbieter vertrauenswürdig ist. Verbraucherschützer warnten vor der anstehenden Hauptreisezeit jüngst wieder vor Betrug mit Urlaubsangeboten.

Wenn das Reiseschnäppchen zu gut scheint, um wahr zu sein, ist es meistens auch nicht wahr. Ähnlich wie bei Fake-Shops seien auffallend günstige Preise auch auf dem Reisemarkt oft ein Warnsignal, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Insbesondere bei Angeboten in sozialen Netzwerken sei Vorsicht geboten. Oft führten Links von dort auf gefälschte Buchungsseiten, die denen renommierter Anbieter teilweise sehr ähnlich sind. Unseriös ist, wenn Buchungen über Messenger-Dienste abgewickelt werden sollen. Dann gilt: Finger weg und lieber weitersuchen.

Am 22. Juni startet mit Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland in die Sommerferien. Im Laufe des Juli folgen nach und nach die anderen 15 Bundesländer.


Quelle: dpa
Bildquelle: Clara Margais/dpa/dpa-tmn


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